Wurzelbehandlung
Endodontologie: Abwägung von Zahnerhalt und Alternativen
Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn der Zahn-Nerv irreversibel entzündet oder abgestorben ist. Ursache hierfür können u. a. große kariöse Defekte, Traumata oder auch parodontale Läsionen sein. Dieser Zustand äußert sich häufig durch starke Schmerzen, kann aber auch völlig unbemerkt entstehen.
In diesen Fällen ist eine Wurzelkanalbehandlung die einzige Möglichkeit den betroffenen Zahn zu erhalten. Alternativ kommt nur die Entfernung des Zahnes in Frage. Ziel der Wurzelkanalbehandlung ist es, das abgestorbene Gewebe, Bakterien und giftige Substanzen aus dem Zahn zu entfernen und die entstandenen Hohlräume anschließend mit einer dichten Wurzelkanalfüllung zu versehen.
Wir führen diese Behandlung unter größter Sorgfalt und mit modernster technischer Ausstattung in unserer Praxis durch. Dennoch verbleiben nach der Behandlung kleinste Restmengen von abgestorbenem Gewebe und Bakterien im Zahn.
Abbauprodukte wie Mercaptane und Thioether können sich im gesamten Organismus ausbreiten und je nach individueller Konstitution das Immunsystem überfordern. Daher ist der Erhalt abgestorbener Zähne aus Sicht der Umwelt-Zahnmedizin umstritten.
Vor der Entscheidung für oder gegen den Zahnerhalt durch eine Wurzelkanalbehandlung ist es wichtig, die individuelle gesundheitliche Situation des Patienten sorgfältig abzuwägen. Labormedizinische Verfahren bieten die Möglichkeit, die individuelle Empfindlichkeit gegenüber diesen Zerfallsprodukten vor der Behandlung zu testen. Ebenso können die verwendeten Materialien auf Verträglichkeit geprüft werden. Auf diese Weise können auch bereits wurzelkanalbehandelte Zähne überprüft und hinterfragt werden.